Do. 12. März 2026 -

Cannabis–Verdampfer

der mühsame Weg zu einem zertifizierten Medizinprodukt und warum es wichtig ist ihn zu gehen

Für zahlreiche medizinische Indikationen gilt die inhalative Anwendung von Cannabisblüten durch Verdampfen als bevorzugte pharmazeutische Darreichungsform. Die Applikation von cannabisbasierten Arzneimitteln über Aerosole erfordert geeignete Verdampfer, die als Medizinprodukte zertifiziert sind. Für standardisierte Cannabisextrakte oder flüssige Cannabinoide existieren derzeit keine sachgerecht zertifizierten Geräte. Sobald Apotheken Medizinprodukte in den Verkehr bringen, unterliegen sie als Händler den erweiterten Prüfpflichten gemäß der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR). Gleichzeitig muss die Herstellung eines Rezepturarzneimittels wie medizinischem Cannabis nach pharmazeutischen Gesichtspunkten geprüft werden (Plausibilitätsprüfung). Dieser Vortrag stellt das dabei aus MDR, AMG und ApBetrO resultierende Spannungsfeld dar.

Porträt-Foto Dr. Armin Prasch

Dr. Armin Prasch, Verfahrenstechniker, Winterthur

Dr. Armin Prasch studierte Verfahrenstechnik und promovierte in Bereich Biotechnologie an der TU München. Seit 1995 konzentriert er sich auf die Entwicklung pharmazeutischer oraler Darreichungsformen und innovativer Drug-Delivery-Plattformen. Er konnte zahlreiche innovative Produktentwicklungen erfolgreich abschließen. Als CEO der Trias Pharma berät er seit 2016 Unternehmen in Entwicklungsfragen mit Schwerpunkt CMC. Er ist Mitglied der DPhG-Expertengruppe Medizinalcannabis. Seit 2 Jahren beschäftigt er sich zudem intensiv mit der Entwicklung eines pharmazeutischen Inhalators für Cannabisextrakte als Medizinprodukt gemäß der MDR-Richtlinie 2017/745 im Spannungsfeld zu AMG und ApBetrO.